Wallbox an eine normale 230 Volt-Leitung anschließen

Am Ladeort Ihres E-Autos ist keine Starkstromleitung bzw. kein 400 Volt Kraftstromanschluss vorhanden? Zum Glück stellt das kein Problem dar, denn eine Wallbox kann auch ohne Starkstromanschluss genutzt werden. Voraussetzung ist lediglich, dass am Ladeort eine “normale Stromleitung” vorhanden ist. Hier lesen Sie, wie Sie eine Ladestation an einer herkömmlichen 230 Volt-Stromleitung nutzen können.

So funktioniert eine Wallbox ohne Starkstrom

Normalerweise wird eine Wallbox an Starkstrom (Industriestrom, Kraftstrom) angeschlossen. Dieser stellt drei Phasen (400 Volt) zur Verfügung, an denen insgesamt Ladeleistungen von bis zu 22 kW (meistens eher 11 kW) erreicht werden können. Ist kein Starkstrom in der Nähe der Ladestelle, so können die meisten Wallboxen auch einphasig (230 Volt) angeschlossen werden. In solchen Fällen wird die Wallbox also nur einphasig betrieben, was zu geringeren Ladeleistungen führt, aber dennoch praktikabel ist. Hier sind die wichtigsten Punkte und Optionen.

Die Lösung: Einphasige Wallbox

Wenn lediglich eine normale 230 Volt-Leitung vorhanden ist, kann eine sogenannte “einphasige” Wallbox installiert werden (im Gegensatz zu einer leistungsstärkeren dreiphasigen Wallbox). Die einphasige Ladestation wird direkt an eine “normale Stromleitung” in Ihrem Haus/Carport oder in Ihrer Garage angeschlossen. Der Strom kann dabei von einer Leitung genommen werden, die sich in der Nähe befindet, oder auch von einer vorhandenen Steckdose oder Abzweigdose. Die Ladeleistung einer einphasigen Wallbox beträgt typischerweise 3,6 kW, wenn der Stromkreis mit 16 Ampere abgesichert ist. Je nach E-Installation und den örtlichen Gegebenheiten sind auch bis zu 7,4 kW Ladeleistung möglich, vorausgesetzt der Stromkreis ist mit 32 Ampere abgesichert, was aber in Privathaushalten eher selten der Fall ist. Eine Ladeleistung von 7,4 kW ist in der Praxis ohnehin kaum möglich, da beim Laden unbedingt die geltenden Schieflastgrenzen (in DE z. B. 4,6 kW) eingehalten werden müssen.

Zwei Beispiele für die Ladedauer je nach Ladeleistung: Mit einer einphasigen 3,6-kW-Wallbox kann ein E-Auto mit einer 50-kWh-Batterie in etwa 14 Stunden vollständig aufgeladen werden. Mit einer einphasigen 7,4-kW-Wallbox kann eine 50-kWh-Batterie in etwa 7 Stunden aufgeladen werden.

Korrekte Absicherung und Schieflastgrenzen beachten

  • Die Wallbox wird an den 230-Volt-Stromkreis Ihres Hauses angeschlossen, der üblicherweise eine Spannung von 230 V und eine Stromstärke von 16 A oder 32 A hat.
  • Um die maximale Ladeleistung zu erreichen (z. B. 7,4 kW), sollte der Stromkreis auf 32 Ampere ausgelegt sein (Achtung: Schieflastgrenzen beachten!). Ist der Stromkreis nur mit 16 A abgesichert, liegt die Ladeleistung bei etwa 3,6 kW.
  • Der Stromkreis muss durch einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter Typ A) abgesichert werden. Zusätzlich ist eine Gleichstromfehlerstromerkennung nötig (auch DC-Schutz genannt). Bei den meisten Wallboxen ist der DC-Schutz mittlerweile integriert, andernfalls muss dieser in der E-Installation nachgerüstet werden.
  • Die Absicherung und Installation der Wallbox und zugehöriger Komponenten muss unbedingt von einem konzessionierten Elektrofachbetrieb durchgeführt werden.

Moderate Ladeleistung

Bei einphasigem Laden ist die Ladeleistung entweder auf 3,7 kW (bei 16 A) oder auf 7,4 kW (bei 32 A) limitiert. Dies führt zu längeren Ladezeiten im Vergleich zu einer dreiphasigen Wallbox, ist jedoch für viele Anwendungsfälle (z. B. über Nacht laden) ausreichend. Wenn Sie tagsüber lange Ladepausen einplanen können, reicht diese Leistung in vielen Fällen aus, um den täglichen Energiebedarf Ihres Elektrofahrzeugs zu decken.

Später von 1-phasig auf 3-phasig wechseln

Viele moderne Wallboxen sind flexibel und können sowohl einphasig als auch dreiphasig angeschlossen werden. Das bedeutet, dass Sie zunächst eine einphasige Installation vornehmen können und später, falls zu einem späteren Zeitpunkt eine 400-Volt-Starkstromleitung verfügbar sein sollte, die Wallbox relativ unkompliziert auf dreiphasigen Betrieb umstellen können.

Adapter und mobile Ladegeräte

Alternativ können Sie ein sogenannten “Notladekabel” verwenden, das an eine normale Schuko-Steckdose (230 Volt) angeschlossen wird (auch Schuko-Ladekabel genannt). Diese bieten jedoch in der Regel nur eine relativ geringe Ladeleistung, was die Ladezeit erheblich verlängert. Außerdem sollte dies keine Dauerlösung darstellen, da Schuko-Steckdosen nicht für die Dauerbelastung, die beim E-Auto-Laden auftritt, ausgelegt sind. Eine Wallbox ist daher selbst bei 230 Volt die effizientere und deutlich sicherere Lösung. Es gibt auch Adapter für mobile Ladegeräte, die das Laden über normale Haushaltssteckdosen ermöglichen, aber eine Wallbox bleibt die sicherste und komfortabelste Lösung.

Resümee

Wenn nur 230 Volt verfügbar sind, können Sie eine einphasige Wallbox installieren lassen und damit eine Ladeleistung von bis zu 3,6 kW erreichen, was in vielen Fällen ausreicht, um Ihr Elektroauto über Nacht oder während längerer Standzeiten zu laden. Theoretisch wären auch 7,4 kW möglich, dies ist aber aufgrund der Schieflastverordnung in der Praxis kaum möglich. Eine Wallbox bietet dabei mehr Sicherheit und Komfort als ein einfaches mobiles Ladegerät, insbesondere bei höheren Stromstärken. An einer fix installierten dreiphasigen Wallbox sind je nach Absicherung bis zu 11 kW und 22 kW Ladeleistung möglich.

Auswahl einphasiger Wallboxen

Die folgenden Ladestationen können einphasig angeschlossen werden und somit auch genutzt werden, wenn kein Starkstrom vorhanden ist:

Mit Ladesteckdose

dé Wallbox (11 kW | 16 A)

229,99 
-28%
418,00  299,00 
-51%
TOP-ANGEBOT
1.011,50  499,00 
-28%
TOP-ANGEBOT
749,00  538,00 

Mit Ladesteckdose

dé Wallbox (22 kW | 32 A)

269,99 
-18%
549,00  449,00 

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