Diese Schieflast-Begrenzungen müssen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz beachtet werden
Wer sich mit dem Thema Laden von E-Autos oder Plug-in-Hybriden beschäftigt, ist sicher schon einmal auf das Thema Schieflast gestoßen. Wir erklären Ihnen, was Schieflast bedeutet und welche Belastungsgrenzen beim Laden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz eingehalten werden müssen.
Was bedeutet Schieflast?
Eine Schieflast tritt auf, wenn bei der Stromübertragung im dreiphasigen Drehstromnetz einzelne Phasen ungleichmäßig belastet werden. Im schlimmsten Fall kann dies zu Schäden im Stromnetz (z. B. Kraftwerksgeneratoren, Transformatoren) und in Folge zu einem regionalen oder lokalen Stromausfall führen. Daher soll die Belastung beim dreiphasigen Laden an Wechselstrom (Starkstrom, Kraftstrom) über alle drei Phasen gleichmäßig verteilt werden.
Wann ist Schieflast beim Laden von E-Autos ein Problem?
Schieflast ist beim einphasigen Laden von Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeugen ein Thema. Wird das Fahrzeug nur über eine einzige Phase geladen, so kann es zu einer ungleichmäßigen Belastung der Stromleitung kommen. Um zu verhindern, dass eine Schieflast entsteht, ist die maximale Belastung beim einphasigen Laden begrenzt. Die Schieflast-Verordnungen bzw. Schieflast-Vorschriften sind von Land zu Land unterschiedlich und werden etwa in den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) des Netzbetreibers festgelegt.
Aktuelle Grenzen für Schieflast
In Deutschland, Österreich und in der Schweiz gelten in der Regel folgende Schieflast-Begrenzungen für das einphasige Laden von E-Autos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen am Dreiphasenwechselstromnetz:
- Schieflastgrenze in Deutschland: 4,6 kW (230 Volt, 20 Ampere)
- Schieflastgrenze in Österreich: 3,7 kW (230 Volt, 16 Ampere)
- Schieflastgrenze in der Schweiz: 3,7 kW (230 Volt, 16 Ampere)
betr. aktuelle Grenzen für Schieflast in Deutschland : oben steht 4,6 kW, 230 Volt, 20 Amp. :
Ist auch 400 Volt und 20 Amp., entspr. 8 kW, oder zumindest 400 Volt und 16 Amp., entspr.
6,4 kW verordnungskonform ? für einphasige Ladung mittels Transformator, der 400 volt auf
230 Volt reduziert ? Mehrere der heutigen E- Kleinwagen haben einphasige AC- Ladung mit maximal 6,6 Kilowatt, z.B. Honda e und Nissan Leaf, möglicherweise auch manch anderer, VW e-up ?
Moin,
du wirst aus keinem gesicherten Netz mehr als die 4,6 kW AC pro Phase bekommen.
Der Honda E hat auch nur eine Phase AC und daher sind dort Grenzen gesetzt.
Mir scheint hier gibt es ein Verständnisproblem bezüglich der Spannungen. Bei einer einphasigen ladung hat man immer 230V die auf der Phase zur Steckdose fließen und im N-Leiter wieder zurück (trivial ausgedrückt). Dabei ist der Strom durch das Kabel begrenzt, der zur Steckdose fließen kann. Damit ist aber auch die Leistung fix, also U*I=230 V * 16 A.
Die 400 V dagegen greift man zwischen zwei Phasen ab. Das passiert zum Beispiel beim dreiphasigen Laden. Aber auch dort kann man einfacherweise auf die Spannung der einzelnen Phasen gegen 0 schauen, die ist immer noch bei 230V. Und Strom fließt auch durch. Also wieder altbekannte Formel: U*I, aber jetzt mal drei, da dreiphasig = 230V * 16 A *3
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreieckschaltung
und https://de.wikipedia.org/wiki/Sternschaltung
(wenn jeweils der selbe Strom fließt ist auch die Leistung identisch, egal ob Stern oder dreieck)
Zusatz zu obiger Nachricht :
Den dazu erforderlichen Transformator kann ich selber herstellen. Ich arbeite gerade an den Vorbereitungen für die Anschaffung eines E- Autos, der Honda e ist in die engere Wahl gekommen,
der hat die oben genannten 6,6 kW maximale Leistung bei einphasigem Laden mit Wechselstrom,
freundliche Grüße,
Gerd Wolske
Ich kann pro phase max 5700 watt gleich 25 ampere ziehen dann knallt die haussicherung…also jeder sollte gut überlegen was er max auf ein phase legen kann5700 watt sind schnell erreicht.
Smart laden 2700 , heisswasserkocher, 2000, dann noch zwei herdplatten und du bist am limit…
Ich kann pro phase max 5700 watt gleich 25 ampere ziehen dann knallt die haussicherung…also jeder sollte gut überlegen was er max auf ein phase legen kann5700 watt sind schnell erreicht.
Smart laden 2700 , heisswasserkocher, 2000, dann noch zwei herdplatten und du bist am limit… deshalb lasten gut verteilen bei einphasigem laden
Hier sind mehrere Irrtümer in den Kommentaren zu finden.
1. Wer seine Schieflast auf 400V berechnet, vergisst, dass 400V nur zwischen zwei Phasen anliegen. Damit sind schon 2 Phasen belastet.
2. Wasserkocher und E-Auto mögen auf der gleichen Phase liegen, die beiden Platten eines E-Herds liegen aber üblicheweise auf unterschiedlichen Phasen. Und wer eine 11kW Wallbox oder 6kW im angegebenen Fall installieren lässt, wird seine Hausabsicherung durch einen fähigen Elektriker der dafür Pflicht ist, auf über 25A angehoben bekommen.
Also mit den Verteilen auf die Phasen ist das so eine Sache ich habe 3 Phasen und folgende Geräte
Herd 3 Phasen
Waschmaschine
Spülmaschine
e-Auto
Durchlauferhitzer kann ich weglassen da 3 Phasen und keine Schieflast
jetzt verteil ich die 3 Phasen gleichmäßig auf die Geräte
Lade mein Auto auf L1 3,6kW und Schalte den Herd an wo ich nicht weis auf welcher Phase der Backofen 3,6kW (zufällig ist er auf L1) ist nun die Schieflast 7,2kW wenn der Ofen heizt.
Spülmaschine und Kochplatte kann es auch treffen wenn beide heizen. usw.
Jetzt fehlt nur noch eine Überwachung das sowas nicht vorkommen kann.
Gottseidank kann es bei meinen beiden Nachbarn gerade anders sein und wir halten alle drei gemeinsam die Verordnung ein.
Ich finde alles ein wenig lockerer sehen die Grenze war für große Maschinen gedacht oder das kein Laden nur auf eine Phase mit 32 Amper stattfindet.
Die Schieflast-Regel gilt nur für das E-Auto.
Daß man in Kombination mit anderen Verbrauchern im Haushalt auch ohne E-Auto sehr einfach eine Schieflast >4,6kW hinbekommt, ist klar (z.B. Herd dort aufdrehen, wo er auf der selben Phase wie die Waschmaschine liegt, die gerade hochfährt, dann noch einen Raum finden, der ebenfalls dort liegt und hier einen Heizlüfter voll aufdrehen).
Ich habe eine Sauna: 3 Phasen gleichmäßig verteilt, also keine Schieflast. Dann den Herd, Das externe Kochfeld hat nur noch 2 Phasen in Gebrauch. Immer 2 Platten zusammen die dann max. 3,6kW ziehen. Den Backofen, der an einer einfachen Steckdose hängt aber oft gleichzeitig benutzt wird hab ich einfach auf die Phase geschaltet, die nicht vom Kochfeld benutzt wird. So sollte beim vollen Gebrauch von Kochfeld und Backofen wie Sauna max. 32A pro Phase entstehen. Irgendwo hängt ja noch die Waschmaschine, der Trockner und die Spülmaschine. Am besten jedes Gerät auf einer anderen Phase, auch wenn die normalerweise nicht alle gleichzeitig laufen. Aber gesetzt der Fall es kommt doch mal vor. Dann ist es gut, dass so geschaltet wurde. Es ist ja eben auch zu bemerken, dass die Vorsicherungen meist 50A sind, und bei ungleicher Verteilung der Großverbraucher schnell mal 40 und mehr Ampere zusammenkommen. Da möchte man doch nicht die Vorsicherung opfern? Und wie von allen gesagt: “Versuchen wir in der Gemeinschaft die Schieflasten zu verhindern, damit unsere EVU ihre Trafo´s und Leitungen gleichmäßig ausgelastet bekommen.”
Hallo!
Ich schreibe gerade an einem Programm zur Steuerung mehrerer Ladepunkte und bin jetzt an dem Punkt mich mit der Schieflast zu befassen (Beachtung der Strombegrenzung des Netzanschlusses und der Verteilnetzes ist bereits integriert).
Die Gefahr liegt z.B. beim eGolf. Wenn er 1Phasig geladen wird nimmt er sich gerne 32A. Das ist so natürlich nicht ohne weiteres hinnehmbar.
Für mich stellt sich jetzt die Frage, muss ich die Schieflast für jeden Ladepunkt einzeln betrachtet oder darf ich mich auf die Schieflast am Netzübergabepunkt beziehen?
Beispiel: 2 eGölfe laden einphasig aber auf verschiedenen Phasen. Gegenüber der 3. ungenutzten Phase sehe ich da aber eine deutliche Schieflast auf die sich hier aber noch nicht bezogen wurde.
Um es zu übertrieben zu betrachten: darf ich auf 2 Phasen 64A ziehen, wähend die 3.Phase bei 0A liegt?
Gruß,
Burkhard Venus
Schieflast ist definiert als die Differenz zwischen der am wenigsten und der am meisten belasteten Phase am Übergabepunkt. Ich reiße die genauso, wenn das Auto auf Phase 1 mit 16A lädt, während die Photovoltaik gleichzeitig auf Phase 2 gerade mal ein Kilowatt ans Netz verfüttert.
Aber, warum verbauen die Hersteller von PEVH- Autos (PSA, Hyndai,Kia usw.),dann sogar gegen Aufpreis bei sehr vielen, 7,2 Kw Onboardcharger? Legen dann aber , wahrscheinlich auch nur für die DACH- Region, ein auf 20a begrenztest Ladekabel dabei? Klar, damit sich der Kunde , vielleicht auch unwissendener Weise, umgehend ein 32 a Ladekabel kauft und am nächsten 22kw (32a) Ladesäule mit 7,2 Kw läd. Entsteht dort etwa keine Schieflast? Im Frankreich kräht kein Hahn danach. Leute ,Leute, wo soll das hinführen?
Wir sollen am besten alle E-autos fahren. Was passiert den, wenn in München ein kompletter Strassenzug (300 Personen)sich einen Hybriden kaufen würden und die, rein durch Zufall natürlich, auf der selben Phase vom Umspannwerk liegen, wirds dann dunkel im Viertel?
Nein , sehr wahrscheinlich muss ein staatlich vereidigter Sachverständige das prüfen und reglementieren (für schlappe 1200€/Haushalt).
Können wir nur hoffen, dass sich die einphasig geladenen E-Autos nicht durchsetzen.
Das ist von mir sehr übertrieben dargestellt, hat natürlich physikalisch durchaus seine Berechtigung, letztlich jedoch wie bei einer “kleinen”Anmeldung einer offgrid Solaranlage, typisch Deutsch.
Irgendwann fragt bestimmt der Elektriker auch , ob der Heizlüfter oder die Waschmaschine auf der richtigen Phase betrieben wird, sonst droht Bußgeld vom neu geschaffen Amt für Phasenüberwachung…..
Last euch nicht entmutigen, wer eine z.B.geförderte 22Kw Wallbox besitzt, der kann auch 7,2 Kw mit entsprechenden Kabel und Onboardcharger laden, egal was welche Verordnung sagt. Am Lidl bei uns, mache ich dies schon einige Zeit so und……….es klappt.
Bleibt gesund und habt mit euren Stromern Spaß
Ich stelle immer wieder fest, dass hier in den Foren und Beiträgen sehr viel Unwissenheit herrscht, teils wird vieles nicht tiefer hinterleuchtet. Ich musste mich tiefer mit dem Thema befasse und habe gerade bei uns in der Firma mehrere Ladepunkte in Betrieb genommen und wir erweitern gerade das Spektrum.
Schieflastverordnung befasst sich ja nur mit dem einzelnen Ladepunkt und auch nur mit einphasigem Laden. Die meisten E-Fahrzeug können nur max 11kW laden, die Hybriden meist nur 3,6kW. D.h. die 4,6kW werden nicht erreicht pro Phase. Wer z.B. 3 Ladepunkte hat, kann die Phase L1 am Ladepunkt mit L1 am Kabel beim ersten, L2 beim zweiten und L3 beim dritten Ladepunkt verbinden. Wenn ihr dann mit 2 Fahrzeugen lädt, habt ihr schon 2 Phasen belastet und die Schieflast verringert.
Was die 7,2kW Lader angeht, da ist die Aussage mit der 22kW Box falsch. Die 7,2kW verteilen sich auf 2 Phasen. d.h. somit auch nur 3,6kW pro Phase (da reichen auch 20A Absicherung, da ja nur 16A benötigt werden). Zudem kann man die 7,2kW auch an einer 11kW Box laden, da 2 Phasen. 1 Phasig 7,2kW würde sich nicht lohnen, da Privatpersonen in der Regel nur 11kW Ladeboxen “genehmigt” bekommen. Der eGolf lädt AC meines wissen auch 2 Phasig. Der Honda e kann allerdings 7,4kW einphasig, wobei in der Broschüre steht, das in D nur 4,6kW zulässig ist. Die Phasenbegrenzung kannst du normaler Weise im Ladepunkt einstellen.
Was den Hausanschluss betrifft, da könnte man sich ein dynamisches Lastmanagement zulegen (lohnt sich aber eher für Firmen). Dort ist die gesamte Hausanschlussleistung hinterlegt und der Ladepunkt bekommt nur das, was frei ist. Kann dann eben auch mal 2kW oder nix sein. Auch PV lässt sich da super integrieren.
Naja. Renault verbaut im Twingo und in der Zoe 22kW Lader, die einphasig auch 32A ziehen können. Ich lade auch immer einphasig, da ich fast ausschließlich PV-geführt laden möchte und der minimale Ladestrom bei 6A liegt. Dreiphasig braucht man dann mind. 4,2kW. Einphasig nur 1,4. Außerdem sind die Ladeverluste geringer, wenn ich zum Beispiel nur 4 kW Leistung habe. Dann liege ich einphasig näher an der Nennleistung des Laders.
Und in dem Fall wird auch die Schieflast ein Thema. Ich habe eine Walllbox mit Strommessung am Hausanschluss und habe den maximalen Strom auf 20A begrenzt. 6,5kW gibt’s einphasig nur, wenn die Sonne scheint.
Kleine Ergänzung: Der Honda kann auch 3 Phasig 22kW. Das ist wohl der Grund, warum er 1phasig 7,4kW kann. Das ist dann eher ein “Abfallprodukt” des 22KW Ladegerätes.
Alle Hybriden bei uns in der Firma können entweder 1phasig 3,6kW oder 2phasig 7,2kW. Der Honda ist da schon eine echt Ausnahme.
Hallo alle zusammen,
laut VDE darf an einer Ladesäule nach Verordnung nur mit 20 A einphasig geladen werden. Ist es rechtlich okay wenn ich ein Ladepark betreibe und die Schieflast an den Ladesäulen überschreite, jedoch zum Hausanschluss das Gesamtsystems mittels einer intelligenten Steuerung wieder kompensiere?
Hallo zusammen, ich stelle gerade am eigenen, neu gekauften E-Auto fest, dass ich mit meinem Hyundai Kona an alle 22 kW Ladesäulen nur die 4,6 kW bekomme? Unter welchen Bedingungen würde ich denn an diesen Ladesäulen 22 kW abrufen können?
Hallo Andreas,
der Onboard-Lader des Hyundai Kona kann nur 11 kW, also wirst Du über AC niemals mit 22 kW laden können. Seltsam ist, dass Du an 22 kW Ladesäulen nur 4,6 kW bekommst. Lass doch mal das Kabel überprüfen oder leihe Dir ein garantiert 3-phasiges, dann solltest Du an einer 22 kW Ladesäule zumindest mit 11 kW laden können.
Fällt mir gerade noch ein: Beim Hyundai Kona kann man im System den Ladestrom begrenzen. Also bitte mal überprüfen, ob dort vielleicht weniger als möglich eingestellt ist 🙂
Ab Modelljahr 2021 lädt der Kona an Wechselstrom eigentlich mit 11 kW. Vielleicht ist es tatsächlich die im Fahrzeug eingestellte Begrenzung. Oder Sie verwenden ein Ladekabel mit zu geringer Leistung oder mit nur einer Phase. Für den Kona empfehlen wir jedenfalls ein 11 kW-Ladekabel (dreiphasig). Übrigens: hier finden Sie passende Ladekabel und Wallboxen für den Kona.
Konventionelle Kraftwerke (Atom, Kohle, Gas, Müllverbrennung) und Wasserkraftwerke haben Asyncron Stromgeneratoren. Dort werden alle drei Phasen gleichzeitig erzeugt und die Anlagen haben eine Rotations-Trägheit, die einiges ausgleicht. Empfindlicher sind kleine und große PV-Anlagen und Windräder, die alle drei Phasen elektronisch erzeugen und netzsyncron laufen müssen. Die haben kein “Schwungrad” um Ungleichheiten im Netz auszugleichen. Läuft Spannung, Strom oder Frequenz aus dem Ruder schalten die plötzlich ab.
Konventionelle Kraftwerke haben Synchron-Generatoren. (Sehr) kleine Wasserkraftwerke, haben manchmal Asynchrongeneratoren.